Liebe Freunde und Freundinnen des AKH,

 

das Pfingstfest ist gerade vorüber, aber die Aussendung des Geistes, von dem wir bekennen, dass er das Antlitz der Erde erneuern kann, steht noch aus – zumindest wenn wir dieses Antlitz kritisch betrachten.
Zu unfriedlich, ja kriegerisch, mörderisch (im Namen Gottes), zu ungerecht, zu hoffnungslos schaut es in vielen Ländern der Erde aus. Kann der göttliche Geist in den Herzen der Menschen zu wenig bewegen?
Da gedenken wir in diesen Tagen überall des Weltkriegsbeginns vor 100 Jahren, in den die Menschen in ganz Europa euphorisch - und fast jeder in der Gewissheit, dass Gott mit ihm ist – gezogen sind. Und trotz vieler kluger Untersuchungen und Aufdeckungen über die Ursachen dieser Jahrhundertkatastrophe können wir auch heute nicht sicher sein, dass so etwas nie wieder passieren wird.
Großmachtstreben und Begehrlichkeiten zwischen Russland und der Ukraine, Terror, Gewalt und Mord der Gotteskrieger in vielen Regionen des Nahen Ostens und in Afrika; und in unserem Europa rechthaberischer, spalterischer und rassistischer Nationalismus, dazu unhinterfragte Strukturen, die den reichen Industrienationen die Ungerechtigkeiten gegenüber den Armen auf unserer Erde erst ermöglichen.
Diesem Zustand stehen wir ziemlich hilflos gegenüber. Und man ist versucht, sich zu sich fragen, ob wir denn von allen guten Geistern verlassen sind?
Der Geist Gottes kann offensichtlich nicht ohne den Menschen wirksam werden, der bereit ist, zu handeln und zu bitten: „Sende aus deinen Geist, und das Antlitz der Erde wird neu“.

Mehr als 60 Teilnehmer haben in diesem Jahr die Einladung zur Huysburgtagung mit Norbert Arntz angenommen. Die liegt nun auch schon über zwei Monate zurück. Aber die Hoffnung, die Norbert Arntz in uns geweckt hat mit seiner begeisternden und zugewandten Art ist vielleicht bei vielen von uns noch ganz gegenwärtig. Klaus Winkelmann hat einen Bericht darüber geschrieben, der auch im TdH, Nr. 20 veröffentlicht wurde. Da es erfahrungsgemäß kaum Leser dieses Kirchenblattes bei uns und unseren Freunden gibt, nehmen wir den Bericht „Anders Mensch sein – in einer anderen Kirche – für eine andere Welt“ in die Sendung auf. Es wurde auf der Tagung auch eine Stellungnahme des AKH zur nach unserer Meinung allzu unkritischen - im Gegensatz zu Papst Franziskus' deutlicher Kritik unseres Wirtschaftssystems - evangelisch-katholischen „Sozialinitiative“ vom 28. 2. 2014 mit großer Mehrheit verabschiedet. Im TdH wurde darüber nur indirekt berichtet. Wir stellen sie hier im Wortlaut vor. Allerdings traf die Forderung, u.a. auch auf Dotationen für die vor 200 Jahren vorgenommenen Enteignungen ersatzlos zu verzichten, auf Widerspruch im Plenum. Warum? Die Begründung finden Sie unter Stellungnahme auch in der Sendung. Es lohnt sich, über eine effektivere Lösung des Problems nachzudenken.

Ebenfalls auf der Huysburg stellte Dr. Sebastian Holzbrecher seine Dissertation über den Aktionskreis Halle vor mit dem Untertitel:„ Postkonziliare Konflikte im Katholizismus der DDR“. Eine umfangreiche und akribische Arbeit, die stellenweise einem Kriminalroman nahekommt und spannend zu lesen ist: „Der AKH ist nicht nur als enfant terrible des ostdeutschen Katholizismus bekannt. Er ist zugleich die bedeutendste katholische Impulsgruppe in der DDR, die durch ihr Engagement in Konflikt mit Kirche und Staat geriet.“
An dieser Stelle möchte ich – auch im Namen von Dr. Peter Willms, der immer noch nicht ganz gesund ist – Herrn Dr. Holzbrecher ganz herzlich für diese Arbeit danken und empfehle sie wärmstens als aufklärende Lektüre über den Weg und die Wirkung des AKH in einer bedrängenden Zeit (ISBN 978-3-429-03627-0).

Wie schon im Dezemberbrief angekündigt, haben wir die Einladung der „Internationalen Ökumenischen Gemeinschaft“ vom 22. bis 23. August 2014 zu einer „Wittenberger ökumenischen Versammlung“ angenommen und werden mit 4 Teilnehmern dabei sein. Josef Göbel hat dazu Überlegungen zusammengetragen unter der Überschrift „Reformation kann schnell zu einer abgebrochenen Revolution missraten“. Und er stellt heraus: „Bedeutsam für die öffentliche Rolle der Religion als Sakrament der Einheit wird sein, ob sie klar die Bild- und Zeichenhaftigkeit aller ihrer Aussagen und ihrer Handlungen zum Ausdruck bringt; keine Wesenheit und schon gar keine Ausschließlichkeit behauptet. Nur als Bildrede und als Zeichen kann die Rechtfertigung aus Glauben, kann die Gegenwart Christi im Sakrament – und z.B. auch „Allah als der Einzige“ - Sinn und Leben stiften.“ In diese Richtung soll unsere Mitarbeit gehen.

Und schließlich machen wir schon heute auf die Huysburgtagung 2015 vom 14.4. bis 19.4. aufmerksam. Wir haben dazu die Zusage von Professor Hermann Häring aus Tübingen erhalten, über die wir uns sehr freuen.
Es soll im weiten Sinne um eine Fortsetzung und Vertiefung des letzten Tagungsthemas gehen.
Professor Häring schlug dazu folgendes Arbeitsthema vor:
„Wie neugeborene Kinder?
Von der Schwierigkeit einer Kirchenreform im 21. Jahrhundert“.


Die Notwendigkeit einer Kirchenreform ist unter uns kaum strittig. Sie erscheint besonders dringlich auch nach dem neuesten Eklat: die härteste kirchliche Bestrafung eines Ehepaares durch den Innsbrucker Bischof Scheuer. Das Paar wurde, da es sich nach Aufforderung nicht reuig zeigte, exkommuniziert. Sein „Vergehen“, eine häusliche Eucharistiefeier ohne klerikalen Vorsitz gefeiert zu haben; eigentlich ganz in der Art, wie es in der Urkirche üblich war.
Ob die vom offensichtlich ratlosen Bischof verhängte Strafe für diese unkonventionelle Art der Danksagungsfeier klug und angemessen war, steht dahin. Auf jeden Fall zeigt es die Ängste des Klerus, vor einer möglichen Unterwanderung der hierarchischen Struktur der Kirche.
Wir fragen: Ist „das allgemeine Priestertum der Gläubigen“ nur eine fromme Redensart? Und könnte man nicht beides, Tradition und Zurück zu den Wurzeln in versöhnter Verschiedenheit gelten lassen?
Im nächsten Jahr wissen wir eventuell mehr, auch ob der sog. „Franziskus-Effekt“ sich nur in den glaubhaft begeisternden Zeichen des Jorge Bergoglio für eine barmherzige Kirche der Armen äußert; oder ob Papst Franziskus gewillt ist - auch gegen die Bedenken der vielen traditionsverbundenen kirchlichen Würdenträger - das seit dem Konzil immer noch ausstehende „Aggiornamento“, die Verheutigung des Glaubens und der kirchlichen Strukturen ernsthaft zu beginnen.
Die Anmeldung für die Tagung werden wir Ende des Jahres erbitten und dann auch, wie üblich, den Tagungsplan und eine Kurzbiographie des Referenten verschicken. Aber jetzt wünscht Ihnen allen sonnige und erholsame Sommertage - auch im Namen des Sprecherkreises

Monika Doberschütz

Anders Mensch sein - in einer anderen Kirche - für eine andere Welt

Dieser dreifache Impuls aus der Botschaft der „Konziliaren Versammlung“ 2012 in Frankfurt lockte immerhin ca. 60 Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer zum Kloster der Benediktiner auf den Huy. Der in einem überaus vitalen Ruhestand lebende Pfarrer Norbert Arntz (Wohnort Weltkirche) war mit seinen kenntnisreichen und existentiell herausfordernden Beiträgen genau der richtige Begleiter der AKH-Tagung. Als Mitwirkender im Institut für Theologie und Politik in Münster hatte er 2012 einen entscheidenden Anteil am Zustandekommen und an der Gestaltung der Konziliaren Versammlung in Frankfurt. Mit den Belangen der lateinamerikanischen Kirche ist er bestens vertraut. So verwundert es nicht, dass ihn die Gestalt des „Jorge Mario Bergoglio“ („Papst Franziskus“ sagt er selten) bewegt und fasziniert. Mit seinem Vertrauen auf dessen Charisma steckte er die Anwesenden regelrecht an. Es gelang ihm daher sehr gut, gerade dieses andere Menschsein in einer anderen Kirche für eine andere Welt mit zutreffenden Zitaten aus dem Apostolischen Schreiben Borgoglios „Freude am Evangelium“ (Evangelii gaudium“) (EG) zu unterstreichen.

Nachvollziehbar an den Anfang stellte er den Traum von einer anderen Welt als einer gerechten, solidarischen, aus der Tyrannei der Märkte befreiten Gesellschaft. Solange allerdings die Armen nicht aus der ihnen zugewiesenen Rolle des „gesellschaftlichen Mülls“ (EG 53) in die gesellschaftliche Zugehörigkeit zurückgeführt sind, kann das Problem einer auf das Gemeinwohl ausgerichteten Gesellschaft und kann in ihr überhaupt kein Problem gelöst werden. So stehen gegen die Erfüllung eines solchen Traums noch immer die „sakralen Mechanismen des herrschenden Wirtschaftssystems“ (EG 54).

Im zweiten Arbeitsgang ging es um die Richtungsanzeige, anders Mensch zu sein. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer spürten hier wohl zu recht die besondere persönliche Herausforderung. Denn es geht ja dabei um das eigene „Sichtbarmachen des Reiches Gottes in der Welt“ (EG 176) durch eigenes Üben der Gerechtigkeit, Mitmenschlichkeit, Friedfertigkeit und der Achtsamkeit gegenüber den natürlichen Gemeingütern (Schöpfung). So geschah es bisweilen schon leicht, dass sich Diskussionsbeiträge von dem eigenen Änderungsbedarf weg - hin zu den menschlichen Defiziten in den gesellschaftlichen und vor allem kirchlichen Institutionen verlagerten. Eine deutliche Auflistung persönlicher Möglichkeiten steht eher noch aus.

Beim dritten Stichwort , andere Kirche ‘ konnte Norbert Arntz mit beachtlichen Aussagen des Jorge Mario Bergoglio aufwarten. Z.B. findet sich in „Evangelii gaudium“ der Leitungsdienst nicht mehr als zentraler Ort, von dem aus Weisungen ins Land gehen, sondern mehr als begleitender Dienst an den Menschen, damit diese mit „eigenem Spürsinn“ neue Wege finden. Papst Franziskus spricht in diesem Zusammenhang von einer „heilsamen Dezentralisierung“ (EG 16). Beachtung verdient die Benennung der Kirche als Ort, wo „alle sich aufgenommen und geliebt fühlen können“(EG 114). Ohne diese Einbeziehung aller „riskiert das moralische Kirchengebäude, ein Kartenhaus zu werden“ (EG 39) Folgerichtig „ist die Eucharistie nicht eine Belohnung für die Vollkommenen, sondern Nahrung für die Schwachen“. Die Kirche ist „das Vaterhaus, wo Platz ist für jeden mit seinem mühevollen Leben“ (EG 47). Und schließlich: „Da ich berufen bin, selbst zu leben, was ich von den anderen verlange, muss ich an eine Neuausrichtung (portug. ,conversión‘ besser: Umkehr oder Umwandlung) des Papsttums denken, damit eine Ausübung meines Amtes mehr der Bedeutung entspricht, die Jesus Christus ihm geben wollte“ (EG 32).

Der Gottesdienst mit Brot und Wein am Sonntagmorgen im selben Raum, in dem die genannten Überlegungen stattfanden, lud dazu ein, miteinander und für sich selbst die drei Tagungsimpulse mit Leben zu füllen.

Der deutliche Kontrast zwischen den Zukunftsvisionen in der Tagung und den aussageschwachen Thesen der evang.- kath. „Sozialinitiative“ vom 28.02.14 boten Veranlassung, über ein Papier mit Gegenthesen zu sprechen. Diese zielen auf das kirchliche Finanz- und Eigentumsgebaren, auf nicht mehr zeitgemäße Privilegien der Kirchen und Privilegien innerhalb der Kirchen sowie auf die Zusammenlegung von Ortsgemeinden zu Großpfarreien und auf das dadurch erschwerte Gemeindeleben vor Ort. Die Anwesenden stellten sich mehrheitlich hinter dieses Papier.

Klaus Winkelmann

Erklärung des Aktionskreises Halle zur evangelisch – katholischen „Sozialinitiative“ v.28.02.14

„Für eine erneuerte Wirtschafts- und Sozialordnung“


Während seiner diesjährigen Tagung auf der Huysburg stellten sich die Anwesenden am 5.April mehrheitlich hinter folgende

Erklärung

zur „Initiative“ des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschen Bischofskonferenz „für eine erneuerte Wirtschafts- und Sozialordnung“.

Wenn man mit „Thesen“ zur Diskussion auffordert, diese aber nach dem Urteil vieler nichts Neues enthalten, sondern nur Beschreibungen der gängigen Meinung und Praxis, dann bleibt nur das gute Beispiel der Initiatoren.

Wir als Kirchen sollten uns nicht nur selbst fragen, was eine Erneuerung für unser eigenes Handeln bedeutet, sondern müssen auch etwas wagen, um die gesellschaftliche Diskussion ernsthaft anzustoßen. Ratlose Worte sind genug gewechselt.

Als konkreten Beitrag zur Diskussion über eine erneuerte Wirtschafts- und Sozialordnung sollten wir als Kirchen

- sofort verzichten auf fortgesetzte Entschädigungsleistungen (Dotationen) für eine Enteignung, die vor über 200 Jahren stattgefunden hat (sehr wohl könnten wir Honorare annehmen für aktuelle gesellschaftlich relevante Leistungen, wie sie jedem gemeinnützigen Verein zustehen),

- sofort verzichten auf ein eigenes kirchliches Arbeitsrecht, das zu immer unsolidarischeren Praktiken verführt (z.B. dürfen in der Stephanus-Stiftung in Berlin Nichtgetaufte oder aus der Kirche Ausgetretene nicht mehr einer Mitarbeitervertretung angehören),

- schrittweise die beamtenähnlichen Dienstverhältnisse für Geistliche und höhere kirchliche Angestellte in Angestelltenverhältnisse überführen, um so das umlagefinanzierte Rentensystem materiell zu stärken und ideell zu propagieren. (Kann denn ein kirchliches Papier ernstlich eine kapitalgedeckte Rente als Beitrag zur Problemlösung in Betracht ziehen?),

- sofort aufhören, kirchlichen Grund- und Boden zu privatisieren (Genossenschaftliches Eigentum oder Verpachtung wäre dagegen ein beispielhaftes Handeln gegen Bodenspekulation),

- Geld nur genossenschaftlich oder öffentlich-rechtlich geführten Banken anvertrauen (Den Aktienhandel oder direkte Firmenbeteiligungen sollten wir den Banken überlassen, denen wir das Geld anvertraut haben),

- nicht der gängigen Betriebswirtschaftslehre folgen, die auf Konzentration setzt, sondern möglichst die Ortsgemeinde erhalten, gegebenenfalls in Gestalt ökumenischer (interkonfessioneller) Ortsgemeinden (Die Prägung einer ökumenischen Gemeinde sollte dabei der jeweiligen Mehrheitskonfession zustehen).

Josef Göbel

Stellungnahme

zu den Vorschlägen in der „Erklärung des AKH“ vom 5. April 2014, insbesondere zur Dotationsthematik, soweit damit die gewöhnlich als „Staatsleistungen“ bezeichneten Zahlungen gemeint sind.
Zu Anstrich 1: „...sofort verzichten auf fortgesetzte Entschädigungsleistungen für eine Enteignung....vor über 200 Jahren...“
Unverzichtbar erscheint mir, bei Vorschlägen zu dieser Thematik vorher die einzubeziehen, ja zu gewinnen, die diesen Verzicht zu schultern hätten:
Der Wegfall der Staatsleistungen an unsere Ev. Kirche in Mitteldeutschland würde für a l l e MitarbeiterInnen eine Kürzung ihrer ohnehin nicht üppigen Löhne/Gehälter um etwa 20 % ! bedeuten, die eben nicht anderweitig aufgefangen werden könnten, weil
alle Bereiche von dieser Kürzung betroffen wären,
alle strukturell unterfinanziert sind,
alle auf EKD-Finanzausgleich angewiesen.
(Um nicht missverstanden zu werden: Auf Grund der Erfahrungen als Pfarrer mit siebenköpfiger Familie in der DDR bewegt mich, wie andere unter uns auch, bei dem Gesagten nicht etwa die Sorge um mich).
Ich bin gleichzeitig überzeugt, dass mit einem Blanko-Verzicht kein einziger Cent in mehr Solidarität und Gerechtigkeit fließen würde, sondern lediglich unterschiedlichste Haushaltlöcher gestopft würden, an denen in Kommunen und Ländern kein Mangel ist.
Die Finanzsituation der katholischen Diözesen kenne ich nicht und würde mich aus Gründen der Fairness dazu auch nicht äußern.
Der glücklicherweise nicht von den Autoren und Befürwortern der AKH-Erklärung erfundenen, sondern eher nebenbei übernommenen 200-Jahre-Begründung vermag ich nichts abzugewinnen. Ich empfinde sie als populistisch und ihre Erfinder als verlogen.

Zu Anstrich 6: „...nicht auf Konzentration (setzen) sondern möglichst die Ortsgemeinde erhalten.. .. ...ggf ökumenischer Ortsgemeinden (die Prägung einer ökumenischen Gemeinde sollte dabei der jeweiligen Mehrheitskonfession zustehen).
Den Erhalt der Vor-Ort-Struktur sehe ich ebenso als überlebenswichtig an, und die Idee eines 100% igen ökumenischen Zusammenwirkens vor Ort ist auch mein langgehegter Traum. Ich bin gewiss, dass man ihn in konkreten Schritten erreichen kann und ebenso, dass dafür sehr sensible Wahrnehmung und achtsame Kooperation, sowie unendliche Geduld nötig sind.
Eine Prägung durch die jeweilige Mehrheitskonfession würde ich jedenfalls für den sicheren Weg ins Misslingen halten.
Was etwa in Halle sich in den zurückliegenden knapp 40 Jahren entwickelt hat, wurde gerade durch Impulse der jeweiligen Minderheit ermöglicht.
Die theologischen Erkenntnisse der jüngeren Vergangenheit, v.a. die exegetischen Entdeckungen, eröffnen meiner Meinung nach Räume zur Entwicklung neuer, gemeinsam gestaltbarer Ausdrucksinhalte und -formen. Und sie eröffnen neue gemeinsame Aktivitäten in regionalen Gemeindenetzwerken.
Für mich sind die Gottesdienste auf der Huysburg Zeichen, dass sich in diese Richtung Zukunftsfähiges entwickeln kann.

Ich habe mich deswegen bei der Abstimmung zur „Erklärung des AKH“ der Stimme enthalten. Die beabsichtigte Veröffentlichung wurde und wird davon nicht berührt.
Ich hoffe gleichzeitig, dass wir die gegenwärtige Diskussion über eine Ablösung der Zahlungsverpflichtungen, deren Bezeichnung als Staatsleistungen immer wieder Anlass zu Missverständnissen bietet, weiterhin kritisch-konstruktiv begleiten.
Ich trete mit dafür ein, dass die Fragen unseres Beitrages zu mehr globaler wirklicher Gerechtigkeit von uns auch in diesem Zusammenhang immer wieder neu auf die Tagesordnung gesetzt werden.

Günter Buchenau



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