Leipzig, d. 20.8.2008

 

Liebe Freunde und Freundinnen des AKH,

 

seit unserem letzten Rundschreiben vom 19. Februar ist schon wieder ein halbes Jahr vergangen, und unser diesjŠhriges Huysburgtreffen liegt auch schon 5 Monate zurŸck.
Zur GedŠchtnisauffrischung finden Sie eine ãRŸckerinnerungÒ an diese Tagung mit Professor Halbfas in dieser Sendung.
Ebenso einen Ausblick auf ZukŸnftiges, den Helmut Hiller mit ãNur die Sehnsucht bleibt...Ò Ÿberschrieben hat und in dem er fragt: ãWelch ein Jerusalem zeigst DU mir?Ò
In diesem Ausblick geht er auch schon auf das nŠchste geplante Huysburgtreffen ein, bei dem es im weitesten Sinn um …kumene gehen soll.
Wir haben vom 20.3. bis 22.3. 2009 wieder im gastlichen Benediktinerkloster auf der Huysburg reservieren lassen.
Als Referenten haben wir Herrn Professor Johannes Brosseder angefragt, der freundlicherweise auch zugesagt hat. Aufmerksam auf ihn machte uns sein Aufsatz ãVerweigerte Einsichten / †berlegungen zur Rettung der …kumene aus ihrer gegenwŠrtigen kirchenamtlichen MisereÒ.
Ein grundsŠtzliches Umdenken in Sachen …kumene ist in einer Festschrift ãBiotope der HoffnungÒ schon vor 20 Jahren von ihm gefordert worden. Z.B.: ãKatholische Theologie und Kirche hat endlich die grundlegenden Fragen und Anfragen wirklich aufzunehmen, die in der Reformationszeit an sie gestellt worden sindÒ, und ãKirche Jesu Christi ist gespalten, nicht ohne Schuld auf beiden Seiten. So zu tun, als gŠbe es nach den Spaltungen, die man ja selbst verursacht hat, in ununterbrochener apostolischer Folge die Einheit im Glauben, die Einheit der Kirche Jesu Christi in der ršmisch-katholischen Kirche, ist einfach historisch und sachlich nicht wahrÒ.
(Professor Dr. Johannes Brosseder, Studium der Philosophie und kath. Theologie an den UniversitŠten Bonn und MŸnchen. Seit 1988 Univ. Prof. fŸr Systematische Theologie /…kumenische Theologie an der UniversitŠt Kšln. Direktor des dortigen Instituts fŸr kath. Theologie. Forschungsschwerpunkte: …kumenische Theologie, Luther-Forschung, Christlich-JŸdisches GesprŠch mit zahlreichen Veršffentlichungen und kritischen BeitrŠgen auf vielen Veranstaltungen.)
Einige Schwerpunkte zum Thema unserer Tagung haben wir formuliert, u.a.:
GlaubwŸrdige Weitergabe der Botschaft vom Reich Gottes Ð konfessionell ?? …kumene vor Ort: Was ist mit der Praktizierung der Charta Oecumenica? Sind die Kirchen durch die …kumene noch zu retten? Ist das Thema Ÿberhaupt noch gesellschaftlich relevant? Globalisierte …kumene Ð interreligišser Dialog.
Anmeldungen zu dieser Tagung erbitten wir bis 31. Dezember 2008. FŸr spŠtere Anmeldungen kšnnen wir eine †bernachtung auf der Huysburg nicht garantieren, einige †bernachtungen sind allerdings in Eilenstedt mšglich.
FŸr alle Angemeldeten gibt es am Anfang des neuen Jahres Ð wie Ÿblich Ð einen Tagungsplan mit der genauen Thematik.
Passend zum Thema haben W. Fieber und P. Willms Ÿber ihre Vorbereitungen zu einer Unterzeichnung der Charta Oecumenica, an der sich 6 Gemeinden in Halle beteiligt haben, einen Bericht fŸr unsere Sendung geschrieben; sozusagen als Aufforderung zur Nachahmung.

Kirchliche Kritik an der Gesellschaft wird auf die Dauer nur glaubwŸrdig und effizient sein, wenn sie in zunehmendem Ma§e von einer kritischen …ffentlichkeit innerhalb dieser Kirche selbst getragen ist. (J.B. Metz)
Zu diesem Thema finden sie 2 BeitrŠge. Zum einen fŸr eine verŠnderte Kirchenfinanzierung: Josef Gšbel und Herbert Hahn haben ein ãDrei-SŠulen-ModellÒ des AKH gemeinsam mit einem Modell des Dietrich-Bonhoeffer-Vereins zur JubilŠumstagung des dbv in Braunschweig im Mai des Jahres vorgestellt. Aus den vorerst nebeneinander gestellten
Thesen soll ein škumenisch ausgerichtetes Modell verabschiedet werden. Es werden weiterfŸhrende oder auch kritische Stimmen aus dem AKH dazu erwartet, denn es geht auch hier um die GlaubwŸrdigkeit der Kirchen.
Ebenfalls zur gesellschaftlichen Thematik gehšrt der Beitrag von Klaus Winkelmann: Es ist der Bericht von einer Tagung auf der Burg Bodenstein (Eichsfeld), auf der die GrŸndung einer Akademie auf Zeit ãSolidarische …konomieÒ beschlossen wurde. Zu einer Mitgliedschaft Ð wie auch immer Ð erwarten wir €u§erungen aus dem AKH.
Zum Schluss mšchten wir noch auf unsere pekuniŠren Probleme hinweisen.
Norbert Perner hat freundlicher und dankenswerter Weise einen aktualisierten Flyer kreiert, daran hŠngend sich ein †berweisungstrŠger befindet. Diesen empfehlen wir Ihrer Aufmerksamkeit und noch mehr Ihrer Gro§zŸgigkeit. Alle MailempfŠnger bitten wir um Eigeninitiative.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im nŠchsten Jahr auf der Huysburg, und eine erholsame Restsommerzeit wŸnscht Ihnen im Namen des Sprecherkreises
Monika DoberschŸtz

 

RŸckblick auf die Huysburgtagung 2008

Im MŠrz diesen Jahres traf sich der AKH wieder auf der Huysburg, um mit Professor Halbfas ein zweites Mal Ÿber den Glauben in unserer Zeit, die von einem grundlegenden Paradigmenwechsel bestimmt ist, zu klagen, zu beraten und ihn neu zu interpretieren.
Trotz des in Publik Forum (Nr. 7) von Peter Rosien veršffentlichten Berichtes Ÿber das Treffen ãDer eine Gott und die vielen GštzenÒ und unseres eigenen Artikels fŸr den Tag des Herrn (Nr. 14 v. 6. April) ãGlaube als neues VerhŠltnis zur WirklichkeitÒ meinen wir, dass es zur Erinnerung hilfreich wŠre, heute noch einmal zurŸckzublicken.
60 Teilnehmer waren gekommen, um Hilfreiches zu erfahren in ihren Glaubensverunsicherungen und -zumutungen: Wie kann die Diskrepanz zwischen allsonntŠglichen KanzelverkŸndigungen und alltŠglichen Wirklichkeitserfahrungen ausgehalten werden? Wie sieht Glauben aus, bei dem ich meinen Verstand nicht ausschalten muss? BeschŠdigt die kritische Exegese den Glauben?
Es wurde viel Befreiendes erfahren. Zum einen Ÿber das (oftmals verstšrende) sog. ãWort GottesÒ - die Bibel ist nicht einfach Gottes Wort, sondern sie ist eine hochkomplexe Literatur, Sie bildet au§erdem ein Nebeneinander von unterschiedlichen GlaubensŸberzeugungen ab, das immer wieder neu interpretiert und umgeschrieben wurde. Wie sind heute alttestamentliche Straf- und neutestamentliche Opfertexte zu verstehen?
Die Suche nach dem sich immer wandelnden Gottesbild scheint am ehesten in der Nachfolge Jesu erfolgversprechend zu sein.
Die Person Jesus aber erscheint auch in einem neuen Licht: Der Ein-Gott-Glaube des Juden Jesus von Nazareth macht sensibel fŸr ãMissverstŠndnisseÒ in der Septuaginta, der griechischen BibelŸbersetzung fŸr die Diasporajuden. Diese bestimmte letzen Endes die hellenistisch geprŠgte Form des frŸhen Christentums, das mit den ãdrei Gšttern in einemÒ offenbar keine Schwierigkeiten hatte.
Muss man sich deshalb mit der Gehirnakrobatik der frŸhen KirchenvŠter, die Gottessohnschaft Jesu betreffend, heute noch abmŸhen? Wenn uns z.B. ein Gro§teil der Kirchenlieder und -gebete in verwirrenden Sprachschšpfungen im unklaren darŸber lŠsst, ob Gott mit Jesus oder Jesus mit Gott gemeint ist.
Auf die Klage, die Kirche habe sich in den zurŸckliegenden Jahrzehnten nicht auf die moderne Welt und ihre Fragen eingelassen, gab Halbfas zu bedenken: ãDiese sich unwandelbar gebende Kirchlichkeit habe vor allem den Grund, dass nach diffusen AnfŠngen die erste erfolgreiche Inkulturation des Christentums durch Paulus in der hellenistischen Welt kanonisiert wurde. Aber: dieser griechisch geprŠgte Glaube hat seine Haltbarkeit verloren. Die Botschaft vom gegenwŠrtig wirkenden Reich Gottes hat dagegen eine innere Evidenz, die man weniger glauben muss, man muss sich darauf einlassen.Ò
Diese eindrŸcklichen Sichtweisen, Ÿber den Freitagabend und den gesamten Samstag verteilt, hatten eine heitere AtmosphŠre zur Folge, die allen Teilnehmern gut tat.
In Peter Rosins Beitrag kommt das Erstaunen zum Ausdruck, dass hier so viele Leute, die fast alle Nichttheologen sind, Ÿber Stunden gebannt einem Theologieprofessor zuhšren, und dass sie ihn Ÿber seine Forschungsarbeit Ÿber die Bibel vorurteilsfrei ausfragen.
Neben der Neuinterpretation des Glaubens wurden auch die beiden anderen Anliegen des AKH, die Demokratisierung und Humanisierung in Kirche und Gesellschaft besprochen. †berlegungen zu einem dritten Weg im wirtschaftlichen Handeln und in der Kirchenfinanzierung, an dem gemeinsam mit dem Dietrich-Bonhoeffer-Verein gearbeitet wird, wurden diskutiert.
Immer wieder auch gab es Anfragen zu verschieden gelebter Kirchlichkeit, ob und wie gegenseitige Anerkennung statt wechselseitiger Ausgrenzung mšglich wŠre. Dazu noch einmal Halbfas: ãAlle Zeitgenossen mŸssten sich bewusst machen, dass jeder Mensch in sich selbst viele Verschiedenheiten trŠgt.Ò
Zum Abschluss und als Hšhepunkt am Palmsonntag wurde škumenisch Eucharistie gefeiert.

Monika DoberschŸtz



Nur die Sehnsucht bleibt...

Welch ein Jerusalem zeigst DU mir...?Ò ist eines der prŠgenden Lieder der AKH-Treffen auf der Huysburg in den letzten Jahren. Wie wird es sein, das ãJerusalemÒ, das uns verhei§en ist? So wie in Off. 21? Oder so, wie es uns in den modernen Fantasy-MŠrchen vorgefŸhrt wird? Oder noch ganz anders? Sicher wird es uns wie dem goetheschen Faust ergehen: ãVerbleibe doch, Du bist so schšn!Ò Wobei es mit dem ãverbleibenÒ so eine Sache ist, denn wir wissen ja nicht einmal, ob es in dem verhei§enen Jerusalen Ÿberhaupt die uns gelŠufigen Dimensionen von Raum und Zeit geben wird. Was also wissen wir, wenn wir die biblischen Botschaften studieren, die Offenbarungen zu verstehen versuchen, ein Glaubensbekenntnis formulieren, das Glaubensbekenntnis im Gottesdienst beten? Alles, was wir sicher wissen, ist die Sehnsucht in uns nach Befreiung, nach Erlšsung, nach Versšhnung und Geborgenheit, die wir glauben in der Nachfolge des Jesus von Nazareth finden zu kšnnen. Und obwohl wir wissen, dass wir eigentlich nichts wissen, dass alle AnnŠherung an die gšttliche Wahrheit immer nur in Bildern, in Gleichnissen, in ErzŠhlungen und Erfahrungen, also in Teilschritten und bewusster UnvollstŠndigkeit erfolgen kann, streiten wir irdischen Christen um Amt und Sukzession, um Kirchengestalt und RealitŠt des Abendmahls und verdŠchtigen dabei immer ãdie AnderenÒ, dass diese auf dem falschen Weg sind. Selbst die Erfahrungen unserer Huysburg-Treffen fŸhren uns unsere menschliche BeschrŠnktheit vor Augen: Wenn es so richtig gut wissenschaftlich war, dann vermissen wir die zwischenmenschliche Begegnung, weil fŸr die ja gar keine Zeit war, und wenn wir den Gottesdienst in berŸhrender Tiefe erleben durften, dann erscheint uns auf einmal das EinfŸhrungs-Statement zu einfach, zu banal oder zu wenig konkret. Etwas fehlt immer...Kann uns diese Einsicht entlasten? Ist es hilfreich fŸr uns, wenn wir wie Paulus akzeptieren, dass unser BemŸhen immer nur StŸckwerk ist, ja immer nur StŸckwerk sein kann Ð weil wir ja Menschen sind. Und erscheint uns dann unsere Sehnsucht nach komplexer Ganzheit nicht wie ein Hinweis auf das Leben, dass wir erst noch erwarten? Also ãSchwestern und BrŸderÒ, lasst uns ãweiterwurstelnÒ wie bisher. Wir sind zur Nachfolge berufen und wir tun unser Bestes; aber das Gelingen muss uns geschenkt werden. Wir werden uns in der nŠchsten Tagung vom Suchen nach der Wahrheit in den biblischen Texten mehr auf die Suche nach der heute mšglichen …kumene begeben. Dabei kommen wir nicht an der Frage nach ãKircheÒ vorbei, die die christliche Botschaft fŸr jede Generation neu vorlegen und interpretieren muss. Ist diese Kirche ršmisch oder lutherisch oder calvinistisch, ist sie europŠisch? Wie klein ist doch Europa im Vergleich zu unserem Erdball; und wie klein erst im Vergleich mit der Schšpfung, die wir erahnen. Selbst der Definitionsversuch, dass die Kirche die Summe der an Christus Glaubenden ist, erscheint mir, in dieser Perspektive betrachtet, zu kurz gegriffen. Es bedarf also schon der Auseinandersetzung, ja des Streits um die Frage, was Kirche ist und in welcher Weise die Botschaft an die Nachgeborenen weiter gegeben werden soll.
Wenn Paulus schreibt (1.Kor. 13): ãEs bleiben also Glaube, Hoffnung und Liebe...Ò, so bin ich mutig genug, zu erweitern: ...und die Sehnsucht; die Sehnsucht, in Kirchen zu leben, die sich als Teil der ãeinen KircheÒ verstehen; die Sehnsucht, gleichzeitig in der Wahrheit zu sein und dabei Geschwisterlichkeit in vollem Ma§e zu erfahren. FŸr mich ist diese Sehnsucht keine Vertršstung; sie treibt mich an, hier das mir mšgliche zu tun, damit mšglichst viele von dieser Sehnsucht ergriffen werden.

Helmut Hiller



CHARTA OEKUMENICA in Halle

Seit Jahren beteiligt sich der Arbeitskreis ãBibel hinterfragtÒ der katholischen Hl. Kreuz Gemeinde in Halle aktiv an der škumenischen Bibelwoche. FŸnf evangelische Gemeinden und unsere Gemeinde Ÿbernehmen jeweils die Auslegung und Interpretation eines Textes fŸr einen Abend.
Unserem Arbeitskreis wurde in diesem Jahr der Jeremiastext 1, 1-9, Die Berufung des Propheten, fŸr den ersten Bibelabend der Woche (21.1.2008) zur Auslegung Ÿbergeben.
Die Aufgabe war, die Transformation dieses Textes aus dem 4. Jh. vor Chr. in unsere konkrete kirchliche Situation vorzunehmen.
In der Bibelarbeit, die unser Kreis mit diesem Thema Ÿbernommen hat, liegt ein ungeheurer Anspruch: Sind heute noch prophetische Berufungen und Aussagen mšglich? Wir alle sind getauft, damit autorisiert und befŠhigt nach tragfŠhigen Prophetien  und Visionen fŸr unsere Kirchen Ausschau zu halten.
Wir, so waren wir uns in den VorbereitungsgesprŠchen einig, warten nicht auf einem Propheten, sondern wir machen von unserer zugesagten prophetischen Gabe Gebrauch! Konkret: Wir trŠumen nach wie vor von der Fortsetzung des konziliaren Aufbruchs.
…kumenische BemŸhungen sollten endlich aus der Unverbindlichkeit heraus. Ohne einen erneuten entscheidenden Impuls zur …kumene sind alle christlichen Kirchen dabei, ihre GlaubwŸrdigkeit vor der Welt, aber auch vor der Ÿberwiegenden Zahl ihrer Gemeindeglieder zu verlieren. Die Gefahr ist gro§, dass zukunftsweisende Aussagen und bereits praktizierte AnsŠtze zur …kumene durch €lterwerden und Aussterben der Generation, die das Konzil noch erlebt hat, verschlafen, vergessen und somit gegenstandslos gemacht werden. Unser Ziel war, uns anhand der Jeremiasberufung gegenseitig zu einer verbindlicheren …kumene Mut zu machen.
Aus diesen TrŠumen heraus wagten wir an diesem ersten Abend der škumenischen Bibelwoche 2008 eine Vision in die Zukunft: Aus der oftmals zufŠllig gewachsenen Kooperation von Christen verschiedener Gemeinden sollte eine unumkehrbare gemeinsame Verpflichtung zum Dialog und zur Zusammenarbeit erwachsen.
Der bisher erreichte škumenische Stand sollte bei gleichzeitiger Offenheit fŸr die Zukunft durch diese Vereinbarung festgeschrieben werden.
Richtig ist, dass die in der Charta niedergeschriebenen Aufgaben und Richtlinien keinen lehramtlich verbindenden, dogmatischen oder kirchenrechtlichen Charakter haben. Aber sie bringt die Selbstverpflichtung der Kirchen zur stŠndigen Vertiefung der škumenischen Zusammenarbeit zum Ausdruck.
Eine derartige Vereinbarung, CHARTA OEKUMENIKA genannt, wurde bereits 2004 in Nienburg a. d. Saale, unter tatkrŠftiger Anregung und Mitwirkung von Willi Verstege, zwischen der evangelischen und katholischen Gemeinde formuliert, vereinbart und unterzeichnet. Diese Charta fixiert den gegenwŠrtigen Stand der …kumene und fordert mit konkreten Anliegen zu einem stŠndigen Ausbau der škumenischen Zusammenarbeit auf.
Gleichzeitig wird festgeschrieben und damit permanent daran erinnert, dass wir nur gemeinsam glaubwŸrdige Zeugen fŸr Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schšpfung sein kšnnen, denn zur …kumene gibt es keine Alternative!
Wir haben in Auslegung des Jeremiastextes unsere Gemeinde und die anwesenden evangelischen Mitchristen, ihre Pfarrer und zustŠndigen Gremien um Erarbeitung und Vereinbarung einer verbindlichen Richtlinie fŸr die Fortsetzung der nachbarschaftlichen …kumene gebeten.
Die Zeit von Ende Januar bis Ende April war ausgefŸllt mit gegenseitigen Konsultationen, Abstimmung des gemeinsamen Textes, Zustimmungen der verantwortlichen Pfarrer und Gremien, verbindlichen Absprachen und AusrŠumung mancher €ngste und MissverstŠndnisse.
Die erarbeitete Vereinbarung, die Urkunde unserer CHARTA OEKUMENIKA, wurde am Pfingstmontag 2008 im Rahmen eines škumenischen Gottesdienstes in der evangelischen Paulusgemeinde zu Halle von allen Verantwortlichen folgender Gemeinden unterzeichnet:
kath. Gemeinde Hl. Kreuz; ev. Kirchspiel Trotha Seeben; ev. Heilandsgemeinde; ev. Kirchgemeinde St. Laurentius; ev. Gemeinde St. Pankratius / Mštzlich-Tornau; ev. Paulusgemeinde.

W. Fieber u. P. Willms



Burg Bodenstein (im Eichsfeld) 22./23. Juni 2008

Die Tagungen auf der Burg haben Tradition. Initiator ist der evangelische Theologe Bernd Winkelmann (kein verwandschaftlicher Bezug zu Klaus Winkelmann), zu dem Herbert Hahn seit lŠngerem Kontakt hŠlt.
Das Dach fŸr diese Tagung bildete das ã…kumenische Netz in Deutschland - Organisationen und Netzwerke im Konziliaren Prozess, Facharbeitskreis Solidarische …konomieÒ.
Die Tagung selbst zielte auf die GrŸndung einer Akademie auf Zeit ãSolidarische …konomieÒ.
Ein Impulsvortrag von Prof. Elmar Altvater und Statements aus verschiedenen gesellschaftskritischen Gruppen dienten einer mšglichst einvernehmlichen KlŠrung dessen, was ãsolidarische …konomieÒ bedeutet und entsprechend bewirken soll. - Im weiteren Fortgang der Tagung ging es bereits um das Procedere bei GrŸndung und Arbeitsweise der ãAkademie auf ZeitÒ. Nach zwei Jahren sollen die Ergebnisse in die fŸr 2011 geplante ,Oekumenische Welt - FriedenskonvokationÕ  und Ÿberhaupt in eine mšglichst breite …ffentlichkeit eingebracht werden.

Es wurden stŠndige Arbeitsgruppen gebildet, die ihre Arbeitsergebnisse auf sog. Ecktagungen dem Plenum vorstellen werden. Die Tagungsorte fŸr solche Ecktagungen sind bewusst unter oekumenischem Aspekt ausgewŠhlt: Im November d.J. Imshausen, wo Ÿbrigens Jochen Garstecki bis 2007 eine Plattform fŸr politische Bildung geschaffen hat. Die zweite Ecktagung soll in der Kath. Akademie Heppenheim stattfinden.
Die Mitarbeit sowohl in den kontinuierlichen Arbeitsgruppen als auch auf den Ecktagungen begrŸndet eine Vollmitgliedschaft in der Akademie,  gelegentliche BeitrŠge fŸhren dagegen zu einer ãkorrespondierenden MitgliedschaftÒ.
Als Vertreter eines grundsŠtzlich an Vernetzung interessierten AKH optierten wir zunŠchst fŸr keine dieser Mitgliedschaftsformen. Wir wollten einer AKH-Entscheidung nicht vorgreifen: Es wŠre also zu klŠren, ob wir als AKH eine Mitgliedschaft in der Akademie wollen und wenn ja, eine volle oder eine korrespondierende? Immerhin gibt es jetzt schon Vollmitgliedschaften von Vertreterinnen und Vertretern der Caritas, der Diakonie, von Pax Christi, von Kolping und anderen Gruppen, z.B. eines Jenaer AK ãZukunftsfŠhige GesellschaftÒ (frŸher: ãWirtschaft, die dem Leben dientÒ), eines Gewerkschaftsvertreters wie auch von ATTAC und Kair—s Europa.
FŸr eine wie auch immer geartete Mitgliedschaft des AKH sprŠche u.a. die Mšglichkeit, die GedankengŠnge unseres Memorandums ãGesellschaft ohne Arbeit?Ò in die Akademiearbeit einzubringen. †berhaupt kšnnte die in einem solchen Netzwerk stattfindende BŸndelung von Initiativen mehr Breitenwirkung erzielen.
Wir, Herbert und Klaus und evtl. auch Josef Gšbel, wŸrden je nach der Positionierung des AKH unseren Kontakt zur ãAkademie auf ZeitÒ gestalten.  Weitere AuskŸnfte, die einer solchen Positionierung dienlich sein kšnnten, geben wir gern, soweit wir das kšnnen.

Klaus Winkelmann



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