Aktionskreis Halle

p.A. M. Doberschütz
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04157 Leipzig

Halle, den 19. Jan. 2002


PZG-Büro
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39104 Magdeburg


Votum des Sprecherkreises des AKH auf seiner Klausurtagung am 18./19. Jan. 2002 zum „Themenspeicher" im PZG im Bistum Magdeburg

In den „Themen und Anregungen und Rahmenbedingungen" zum PZG vom 28.08.2001 heißt es auf Seite 9 im Pkt. 2.2.: „Themenvorschläge, zu denen Entscheidungen nur auf der Ebene der Weltkirche getroffen werden können, werden in den Themenspeicher einsortiert, d. h. im Rahmen des PZG nicht bearbeitet."

Erst sind die Diözesanen von ihrem Bischof ermuntert und gebeten worden, „den Aufbruch zu wagen", sie bedrängende Themen zu benennen und Fragen aufzuwerfen auf der Suche „nach dem Christsein heute und nach Möglichkeiten, wie das Evangelium in unserer Situation gelebt werden kann", und dann müssen sie zu Beginn der Diskussions- und Dialogphase in den Gemeinden, Verbänden, Gremien und in bistumsweiten Arbeitsgruppen erfahren, dass gerade die uns allen auf den Nägeln brennenden Themen auf Halde gelegt werden, weil sie nur von der Weltkirche entschieden werden können. Sie sollen im PZG noch nicht einmal beraten und gewichtet werden dürfen - weil nicht sein kann, was nicht sein darf -, auch wenn ihre Entscheidung für die Zukunft auch der Kirche von Magdeburg ganz und gar not-wendend sein könnte.

„Wie können wir im Hören auf IHN, unseren Herrn, und im Erkennen der Zeichen der Zeit dem Wirken des Geistes Gottes Raum geben", fragt der Bischof in seinem Bischofswort, in dem er das „PZG-Schiff" im deutlichen „Aufwind" mit Kurs auf „Zukunft" sieht, wenn die eigentlich wichtigen Fragen für die Teilkirchen und die Gesamtkirche auf einer ungeordneten Deponie vor sich hin verrotten? Der Verweis auf den Punkt A3 der „Handlungsleitenden Prinzipien der Vereinbarung zwischen dem Bischof, dem Priesterrat und dem Katholikenrat" vom 20.01.01, wonach die Beiträge festgehalten und „verarbeitet" und der Themenspeicher transparent gemacht werden soll, ist um so mehr nur ein schwacher Trost, als er den Charakter einer viel kleiner geschriebenen Anmerkung hat.

Wie können wir bei diesen Einschränkungen des Dialogs, der gar noch nach der zitierten Vereinbarung ..." als „nachhaltig" eingestuft wird, „den gesamten Prozeß des PZG als ein geistliches Geschehen begreifen und darin das Wirken des Geistes Gottes erkennen", wenn unser Bischof Leo sich lt. Auskunft durch die Mitarbeiterin im PZG, Frau Barbara Lohfink, auf der Herbst-Vollversammlung des AKH am 03.11.2001 in Halle von vornherein so positioniert hat, dass er die Deponiethemen seinen Bischofskollegen in der deutschen Bischofskonferenz gegenüber „erwähnen" wolle.

Wenn man auf diese Weise den Gottesgeist einseitig kanalisiert und so leichtfertig und autoritär mit drängenden Zukunftsthemen des Volkes Gottes umgeht, dann befinden wir uns eben doch unversehens auf einer „Art kirchlicher Parteiversammlung", auf der der Bischof den Geist Gottes unbearbeitet in einen Themenspeicher „einsortiert", statt mit ihm im PZG „unserer Ortskirche den Weg in die Zukunft zu öffnen".

Deshalb erwarten wir, Wir geben die von Bischof Leo in seinem Bischofswort zur Dialogphase im PZG an uns Diözesanen gerichteten Fragen: „Warum seid ihr so kleingläubig? Warum habt ihr solche Angst?" an ihn und seine Mitbischöfe zurück in der Gewißheit, dass auch Ängstliche zusammen stark sein können, wenn sie IHN wirklich mit ins Boot lassen, dann wenn es um einen pfingstgemäßen Umgang (Apostelgesch. 2,1-4; 17-21) mit den Themenspeichern geht.

Im Namen des Sprecherkreises des AKH

gez. Monika Doberschütz

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